Wolle

Sowohl das Werkzeug als auch das Material ist wichtig, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Garn ist nicht gleich Garn. Das Garn (bei tierischer Herkunft auch Wolle genannt) sollte immer auf den Einsatzzweck abgestimmt sein. Garne aus tierischen Fasern, pflanzlichen Fasern, künstlichen Fasern oder Mischfasern unterscheiden sich nicht nur durch die eingesetzten Materialien, sondern auch im Verhalten. Optik, Tragekomfort und Pflegeaufwand sollten bei Auswahl beachtet werden.


Tierfasern

Als Wolle wird das Unterfell von felltragenden Tieren bezeichnet. Der Fellaufbau besteht aus zwei Schichten – dem Deckhaar und der Unterwolle.

Das Deckhaar ist stabiler und schützt das Tier vor äußeren Einflüssen. Die Unterwolle ist feiner und wirkt wärmeregulierend. Wolle kann 10% oder auch mehr von seinem eigenen Gewicht an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen oder seine wärmende Eigenschaft zu verlieren.

Wolle ist antibakteriell, deshalb überleben Bakterien (wie jene, die für den klassischen Schweißgeruch verantwortlich sind) nicht lange auf der Oberfläche.


Schaf-Wolle (vom Hausschaf):
Schurwolle ist jene Wolle die beim Scheren von Schafen anfällt. Für die Reißwolle werden Altfasern aufbereitet.

Merino-Wolle (vom Merinoschaf):
Diese Wolle ist qualitativ sehr hochwertig und besonders fein.

Kaschmir-Wolle (von der Kaschmirziege): Die Wolle der Kaschmirziege ist sehr weich und fein (feiner als Merino) und gehört zu den teuersten Naturfasern. Die Faser wird durch Auskämmen der Tiere gewonnen.

Mohair-Wolle (von der Angoraziege):
Eine feine und beliebte Wolle. Von einer Ziege gewinnt man im Jahr etwa 2,5 kg Wolle. Je jünger die Ziege, desto feiner ist die Faser.

Alpaka-Wolle (vom Alpaka):
Die Wolle der Alpakas gilt neben Kaschmir als eine der edlesten Wollfasern und gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Das Alpaka-Garn ist hypoallergen und daher bestens für Menschen geeignet, die zu Allergien neigen.


Naturfasern

Baumwolle wird ähnlich wie tierische Wolle gekämmt und anschließend versponnen. Leinenfasern werden durch einen bestimmten Verarbeitungsvorgang ohne Zugabe chemischer Mittel gewonnen.


Kunstfasern

Kunstfasern werden aus pflanzlichen Bestandteilen gewonnen oder künstlich erzeugt.

Viskose und Lyocell sind Regeneratsfasern.
Bei diesen Regeneratsfasern werden Pflanzenfasern durch chemische Aufbereitung gewonnen. Sie werden als natürliche Kunstfasern oder halbsyntetische Fasern bezeichnet.


Die klassischen Kunstfasertypen sind Elasthan, Polyacryl, Polyester und Polyamid (Nylon).

Polyacryl (oder Dralon) ist eine Faser, die sehr häufig in der Bekleidungsindustrie eingesetzt wird. Polyacryl besitzt wollähnliche Eigenschaften. Die Faser zeichnet sich durch ihre Haptik und den weichen Griff aus und wirkt zudem wärmend. Gewebe aus reinem Polyacryl fühlen sich ähnlich wie Wollgewebe an, sind aber deutlich leichter. Diese Fasern sind sehr unempfindlich, nehmen kaum Wasser auf und sind allgemein sehr pflegeleicht. Polyacrylgewebe sind zwar wärmend, aber nicht wärmeausgleichend.

Polyester ist eine Faser mit hoher Reißfestigkeit und Strapazierfähigkeit. Sie nimmt wenig Feuchtigkeit auf und wird z.B. bei Sportbekleidung eingesetzt.

Polyamid (Nylon) ist ein thermoplastischer Kunststoff und besitzt eine hohe Festigkeit. Polyamidgewebe ist reiß- und scheuerfest und nimmt kein Wasser auf. Produkte aus Polyamiden sind besonders schnelltrocknend.


Es gibt viele Unterschiede bei den verschiedenen Garn- / Wollsorten. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Für den richtigen Einsatzzweck gewählt und richtig gepflegt, hat jeder lange Freude damit.



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